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Mein neues Leben - von und mit Schosch

Antworten im Thema: 48 » Der letzte Beitrag (26. Oktober 2012, 05:24) ist von Icebreaker.

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manufcb

unregistriert

11

Freitag, 23. März 2012, 22:43

schön. Freu mich schon auf die Fortsetzung :thumbsup:

Schosch

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Samstag, 24. März 2012, 18:09

Wir erinnern uns:

Ich bin mit einer Ladung Möbel von Freiburg auf dem Weg nach Wien. Ich bin auf der A8 unterwegs, die gestern wegen eines schweren LKW-Unfall
komplett gesperrt war, und habe den Rastplatz Edenbergen angefahren um meine Ruhepause zu machen.

Fortsetzung:



Nach meiner Pause gönne ich mir erst mal einen starken Kaffee, bevor es wieder auf die Piste geht. Zurück auf der A8 ist diese völlig
leer gefegt. So komme ich gut voran und schaffe München sogar noch vor dem Berufsverkehr.




Aller guten Dinge sind 3?!? So überquere ich zum dritten Mal in dieser Woche – meiner ersten Woche – die Grenze nach Österreich. Die Sonne
geht langsam hinter den Bergen auf und wenn nichts mehr dazwischen kommt werde ich Wien heute Nachmittag schon erreichen. Hoffentlich
bekomme ich dann eine Tour Richtung Nürnberg. Ich hätte zwar generell kein Problem damit, ein WE auf einem Rastplatz zu verbringen,
in meiner kleinen Wohnung in Nürnberg warten eh nur Kartons auf mich, die ausgeräumt werden wollen, aber es muss ja nicht gleich an
meinem ersten Wochenende auf Tour sein.




Irgendwo mitten in Österreich … die Landschaft hier ist schon toll. Überall diese kleinen Dörfchen am Fuße großer Berge. Ich muss aufpassen,
dass ich nicht zu lange rechts und links aus dem Fenster gucke und in der Spur bleibe, auch wenn immer noch nicht viel los ist auf der Autobahn.
Ich rufe Jürgen an um ihm mitzuteilen, dass ich heute Nachmittag schon in Wien sein werde. Welche Tour ich dann als nächstes bekommen soll
weiß er noch nicht. Er ruft mich zurück, sobald er was neues für mich hat.




Kurz vor Wien bekomme ich einen Rückruf von Jürgen. Als nächstes soll ich Autoteile von Wien nach Graz bringen. Also wie immer den alten
Trailer an die Rampe rangiert, den neuen Trailer angekoppelt, noch kurz ins Büro die Papier unterschreiben und schon bin ich wieder auf der
Straße. So langsam bekomme ich auch schon etwas Routine beim wechseln der Trailer. Der Iveco und ich haben uns mittlerweile an einander
gewöhnt und mein rechter Arm tut auch nicht mehr weh. :thumbup:




Am Ortsrand von Wien hat es wieder gekracht. Auch diesmal habe ich wieder das Glück, dass ich in die andere Richtung muss, um auf die
A2 Richtung Graz zu gelangen.




Nachdem ich meine gesetzlich verordnete Ruhepause eingehalten habe, erreiche ich kurz vor Mitternacht Graz. Jürgen hat mich kurz vor seinem
Feierabend noch einmal angerufen und mich informiert, dass ein Mitarbeiter hier in Graz extra für mich dageblieben ist, damit ich mit einer Ladung
Zucker direkt weiter nach Klagenfurt fahren kann. So langsam bekomme ich wirklich Zweifel, ob ich es noch bis Samstagabend nach Nürnberg schaffe.




Der Typ in Graz war echt nett. Hat mir sogar beim wechseln der Trailer geholfen, so das ich wirklich in Rekordzeit wieder zurück auf der
Autobahn in Richtung Klagenfurt bin. …

Auch in Klagenfurt wird scheinbar rund um die Uhr gearbeitet. Ein Mitarbeiter zeigt mir ein Fax von unserer Firma auf dem steht, dass ich als
nächstes eine Ladung Möbel (schon wieder?!?!) nach Salzburg fahren soll. Schon wieder eine Kurzstrecke. Aber diesmal geht’s wenigstens ein
bisschen in Richtung Heimat. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass mich Jürgen auf die Probe stellen will.




Im Morgengrauen erreiche ich Salzburg. Auch hier bekomme ich von einem Mitarbeiter ein Fax von unserer Firma unter die Nase gehalten auf dem
steht, dass ich Glasplatten zu uns nach Nürnberg fahren soll. Die Hoffnung, mein Bett dieses WE doch noch wieder zu sehen steigt. Aber es wird
verdammt eng, da ich bald eine Ruhepause machen muss. Ich schwinge mich in meinen Iveco und trete ordentlich auf’s Gas.




Zum Glück haben die Glasplatten kein großes Gewicht. So verliere ich an den Steigungen nicht so viel Geschwindigkeit wie sonst und habe
nach kurzer Zeit endlich wieder deutschen Boden unter den Füßen – äh unter den Rädern. ;)




Kurz nach der Grenze wird es Zeit für meine Pause. Außerdem hätte ich vor lauter Eile fast vergessen meinem Brummi auch zwischendurch mal
was zu saufen zu geben. :whistling: Durch die Pause umgehe ich wenigstens dem dichten Verkehr rund um München am Samstag Morgen. Nochmal kurz
den Laptop eingeschaltet … Hans wiedermal. Er versucht mich zu überreden auch selbstständig zu werden. Ich schüttele nur mit dem Kopf und
bin zu müde ihm jetzt zu antworten. Laptop zu – Augen zu.




Die restliche Strecke verlief reibungslos und so erreiche ich die Abfahrt Nürnberg um 21:30 Uhr.




In der Firma angekommen stelle ich den Trailer an die Rampe und Parke meinen LKW wieder da, wo ich am Montag losgefahren bin.

Das war vielleicht eine 1. Woche! Ich habe insgesamt 4074km zurückgelegt und 9 Lieferungen heil an ihr Ziel gebracht.
Dabei habe ich 6 Städte besucht, manche davon sogar mehrmals und habe es in letzter Minute zurück auf den Firmenhof geschafft.
Ich bin wirklich erledigt und will nur noch in mein Bett …



Fortsetzung folgt ...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Schosch« (25. März 2012, 15:54)


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Schosch

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Sonntag, 25. März 2012, 15:30

Fortsetzung:


Es ist Sonntag Mittag. Ich sitze auf der Terrasse des Barfüßer Brauhaus und habe mir gerade auf Empfehlung der hübschen Bedienung ein
„fränkisches Schäufele“ bestellt. >> Das ist eine fränkische Spezialität und sei ein typisches Sonntagsessen! << hat sie es angepriesen und
dabei so süß gelächelt, dass sie mir mit diesem Lächeln wahrscheinlich alles hätte verkaufen können. Nachdem ich den Teller brav leer
gegessen habe und mich gerade satt und zufrieden zurücklehne klingelt mein Handy. Es ist mein Chef, der scheinbar beste Laune hat und
mir gratuliert, dass ich seinen kleinen „Einstellungstest“ so souverän bestanden habe. Hab ich’s doch gewusst! Er fragt mich, wie es mir
in der ersten Woche gefallen hat und versichert mir, dass so enge Touren sonst eigentlich nicht geplant werden, wenn es die Auftragslage
zulässt. Nach diesem Gespräch bekomme ich ein Dauergrinsen und bestelle mir noch ein zweites Bier bei der süßen Kellnerin. 8)





2. Woche




Weil ich am Samstag erst so spät zurück war und eine Wochenendepause von mindestens 36 Stunden machen musste, starte ich erst am
Montag Mittag zu meiner ersten Tour. Eine Ladung Elektrogeräte will von mir nach Wien gefahren werden. Als ich ins Büro gehe, um mir
die Frachtpapiere zu holen kommt Jürgen freudestrahlend auf mich zu. >> Ich hab ja am Anfang nicht geglaubt, dass du es schaffst. <<
ich deute einen Fausthieb in sein Bauch an. Er zuckt nur kurz. Dann drückt mir die Papiere in die Hand mit den Worten >> Ring frei zur
Runde 2 << und grinst mich dabei dreckig an. Ich nicke und mache mich auf den Weg.




Diesmal fahre ich über die A3 in Richtung Linz. Immer die gleiche Strecke zu fahren wird schnell langweilig und solange es noch genügend
Alternativen gibt, die ich noch nicht gefahren bin werde ich das ausnutzen. Außerdem ist die A3 auf diesem Abschnitt nicht so stark befahren
wie die A9 Richtung München. Also Fuß auf’s Gas und ab dafür …




Die Fahrt bis Linz verlief ohne Zwischenfälle. Jetzt geht es weiter auf der A1 bis zu meinem Ziel Wien.




Vorhin hat Jürgen angerufen und mir gesagt, dass ich heute in Wien nicht mehr dran komme. Er erzählt mir auch, dass ich morgen von Wien
aus wieder Autoteile nach Graz transportieren soll. Also fahre ich den letzten Rastplatz vor Wien raus, tanke und lege mich anschließend auf’s Ohr.




Die Abfertigung in Wien verlief ohne Probleme. Auf dem Trailer für Graz stehen dieses Mal allerdings 2 Container. Als ich mich auf den
Weg durch das Industriegebiet in Richtung Autobahn mache merke ich, dass der Trailer scheinbar auch doppelt so schwer ist als der vom
letzten Mal.




Die Fahrt nach Graz verlief wieder völlig geschmeidig. Scheinbar hatte mein Chef nicht gelogen als er am Sonntag gesagt hatte, dass
die Touren normalerweise nicht so eng geplant werden.




In Graz war der gleiche Kollege wie am Freitag wieder da und hat mich gefragt, ob ich es am Samstag noch bis Nürnberg geschafft hätte?
Ich erzähle ihm, wie ich es in letzter Minute bis nach Hause geschafft habe. Er klopft mir anerkennend auf die Schulter und grinst mich an
>> Dann kennst du ja den Weg für deinen nächsten Trailer! << … wieder Autoteile, die ich nach Nürnberg fahren soll. Auch dieser Trailer
hat wieder 2 Container geladen.




Kurz hinter Graz fängt es an zu regnen. Entweder hat der Kollege vor mir ein technisches Problem mit seinem LKW, oder er hat Angst vor
der nassen Straße. Ich versuche 2x ihn zu überholen, aber mit meiner schweren Ladung komme ich einfach nicht an ihm vorbei.




Zum Glück hat der Regen nicht lange angehalten und auf einmal konnte der Kollege vor mir wieder Gas geben. So kam ich dann endlich auch
wieder schneller voran und habe die Grenze noch vor meiner Ruhepause geschafft. Am nächsten Rastplatz muss ich aber auf jeden Fall raus.




Nach einer ruhigen Pause geht es kurz nach Mitternacht wieder auf Autobahn. Die A3 ist so gut wie leer. Und der Kollegen da vorne ohne
Trailer wird eh bald am Horizont verschwunden sein.




Um 3:00 Uhr erreiche ich Nürnberg. Als ich auf den Hof rolle schläft unsere Firma noch. Also parke ich mit dem Trailer an der Rampe und
starte meinen Laptop. In meine Wohnung zu gehen würde sich nicht lohne, also nutze ich die Zeit, um Hans mal eine ausführlich Mail zu schreiben:


Hallo Hans,

ich freue mich sehr für dich, dass du mit deiner Firma einen so guten Start hingelegt hast. Deine Argumente für eine eigene Firma leuchten
mir auch alle ein und klingen zum Teil sehr verlockend. Ich danke dir auch dafür, dass du mit ein paar LKW-Händlern gesprochen hast und
die Angebote sind echt super, aber ich fühle mich jetzt noch nicht bereit dazu. Ich bin gerade mal seit 1,5 Wochen „on the road“ und habe
gerade mal 5000km Erfahrung. Außerdem weißt du ja, dass ich mich vor kurzem erst habe scheiden lassen. Glaubst du wirklich, ich hätte
jetzt noch das Geld, mir einen eigenen LKW zu kaufen? Auch wenn die Angebote noch so gut sind?! Mir ist das Risiko im Moment einfach
zu groß und ich will lieber erst noch etwas Erfahrung sammeln und mir ein bisschen Geld bei Seite legen, bevor ich vielleicht irgendwann
auch den Schritt in die Selbstständigkeit wage. Ich hoffe du kannst das verstehen.


Ich drücke dir für deine Firma auf jeden Fall weiterhin die Daumen und halte mich auf dem Laufenden! ;-) Vielleicht treffen wir uns ja mal
irgendwo auf einem Rastplatz. Dann kannst du mir bei einem Bierchen mal ausführlich alles erzählen.


Meine Kollegen kommen, ich muss weiter …

Schöne Grüße aus Nürnberg

Schosch




Meine Kollegen sehen noch ganz schön verschlafen aus und brauchen ein bisschen, bis sie in die Gänge kommen. Meine nächste Tour ist eine
Ladung Elektrogeräte nach Salzburg. Also schon wieder über die A9 nach Österreich. Was das Thema angeht kann ich Hans sehr gut verstehen.
Ich würde auch gerne mal woanders hinfahren.




Die Fahrt nach Salzburg verlief wieder ohne Probleme. Man könnte fast sagen langweilig. Das darf ich bloß nicht Hans erzählen, sonst fühlt er
sich nur bestätigt. Das Schlimmste an der Langeweile ist, dass man dadurch schnell müde wird. Zum Glück ist eh bald Zeit für die nächste
Ruhepause.


Fortsetzung folgt ...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Schosch« (25. März 2012, 15:53)


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Harry Piel

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Sonntag, 25. März 2012, 15:40

Jo, Schosch, sehr schöne Fortsetzung Deiner Geschichte. Man liest nicht nur über Action, sondern auch über das manchmal triste Truckerleben. Aber auch diese Passagen müssen sein, wenn es sich um eine Fortsetzung handelt.

Ach ja, haben wir was vergessen? Wie wäre es mit dem 'Bedankomat'?

Schosch

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Montag, 26. März 2012, 19:54

@Harry

Danke, dass du mich an den Bedankomat erinnert hast! ;)

Und an dieser Stelle auch mal ein ganz großes Lob an dich für deine wunderschöne Map, auf der es richtig Spaß macht zu fahren und sich auch noch so tolle Foto's knipsen lassen! :thumbsup:

ActrosMP3

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Montag, 26. März 2012, 20:29

Deine Geschichte gefällt mir, aber irgendwie fehlt mir der besondere "Kick" am LKW. Zwar magst du keine Mods, aber ein normaler 2007er Stralis als Mod würde gleich irgendwie mehr Schwung reinbekommen. Was mir an deiner Geschichte gefällt ist dass du nicht andauernd den LKW wechselst (vl. kannst du mal den Wechsel auf einen neuen LKW auch einbauen, dein Stralis ist ja auch ein 2003er Modell und ein neuer würde schon Anreiz für eine Fortsetzung deiner Geschichte geben.
Das Leben ist zu kurz um es mit Scania zu verschwenden..

Scania R620

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Donnerstag, 29. März 2012, 19:26

Ich finde deine Geschichten echt gut und es ist auch mal was anderes, dass du ohne Mods spielts
von mir gibts daumen hoch :thumbup:


"So Others May Life"

mfg leander

Schosch

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Dienstag, 3. April 2012, 22:05

@ActrosMP3

Irgendwie widersprichst du dir selbst ;) Aber keine Sorge, ich werde bestimmt nicht die ganze Geschichte mit diesem LKW unterwegs sein. Mehr möchte ich jetzt aber noch nicht vorweg nehmen. Wollen doch die Spannung nicht kaputt machen. 8)

Also zurück zur Geschichte - wir erinnern uns:

Ich habe gerade mit einer Ladung Elektrogeräte Salzburg erreicht und es ist bald Zeit für meine nächste Ruhepause. Bisher verlief die ganze Woche ziemlich langweilig und ohne besondere Vorkommnisse.


Fortsetzung:




Meine nächste Tour ist eine Ladung Baumstämme nach Klagenfurt. Also wieder nix neues und mal wieder eine Kurzstrecke. Aber jetzt muss
ich erst mal schlafen. Man hat mir erlaubt, dass ich meinen Truck neben dieser Wechselbrücke parken darf. Ich ziehe die Vorhänge zu, lege
mich in die Koje und bin in wenigen Sekunden auch schon eingeschlafen.




Als ich mich am späten Abend auf den Weg quer durch Salzburg in Richtung A10 mache, fängt es bereits an zu dämmern. Leider kriegt man als
LKW-Fahrer oft nur die dreckigen Industriegebiete der Städte zu sehen, aber zwischendurch gibt es auch mal schöne Ausblicke. Wie von dieser
Brücke über die Salzach, von wo man einen schönen Blick auf den Salzburger Dom.

Noch während meiner Ruhepause in Salzburg hatte ich einen Anruf von Jürgen bekommen, dass ich von Klagenfurt einen Trailer mit Glasplatten
nach Nürnberg fahren soll. Am Telefon hatte ich mir noch nichts dabei gedacht, aber auf der ruhigen Fahrt nach Klagenfurt habe ich mich dann
doch gefragt, wieso ich jetzt schon zum 2. Mal für diese Woche zurück nach Nürnberg fahre? Ich würde am Donnerstag Nachmittag in unserer
Firma eintreffen und wo sollten die mich dann so kurz vorm Wochenende noch hinschicken? Wieder Kurzstrecken-Hopping? Oder vielleicht sogar
übers ganze Wochenende on Tour sein? ….




In Klagenfurt lief alles ohne Probleme und so bin ich schnell wieder auf dem Rückweg nach Nürnberg. Kurz nach der Grenze hat es mal wieder angefangen
zu regnen. Ein paar Kilometer hinter München passiere ich einen Kollegen, der heute wohl nicht vom Glück gesegnet zu sein scheint, auch wenn
ihm ein „gelber Engel“ zur Hilfe geeilt ist. Bei dem Wetter echt kein Geschenk und ich bin froh, dass mir so etwas bisher erspart geblieben ist.
Aber das wird bestimmt auch irgendwann mal auf mich zu kommen.




Bei Ingolstadt ist meine Lenkzeit mal wieder voll und ich muss mir ein Plätzchen zum schlafen suchen. Es regnet leider immer noch und durch
das ständige trommeln der Regentropfen auf meinem Führerhaus habe ich kaum ein Auge zu gemacht. Zum Glück habe ich es nicht mehr weit
bis Nürnberg. Dort werde ich mir auf jeden Fall ein paar Ohropax für solche Fälle besorgen.




Kurz vor Nürnberg hört es endlich auf zu regnen und die Sonne kommt wieder raus. Es ist kurz nach Mittag, als ich auf unseren Firmenhof
rolle. Ich stelle den Trailer vor die Rampe und gehe hoch ins Büro, um mich bei Jürgen nach meiner nächsten Tour zu erkundigen. Als ich ihn
frage, wo es als nächstes hingeht schaut er mich an, als hätte ich gerade die dümmste Frage aller Zeiten gestellt. >>Heute geht es nirgend
wo mehr hin! Heute Abend ist doch die Abschiedsfeier von Hubert, der endlich in seinen wohlverdienten Ruhestand geht. Außerdem ist doch
morgen der 15. August, Mariä Himmelfahrt<< er macht eine kurze Pause >> Achso, du wohnst ja noch nicht lange in Bayern und wußtest nicht,
dass das bei uns ein Feiertag ist?<< Ich schüttele mit dem Kopf.




Ich gehe wieder nach unten, parke meinen LKW bei den anderen, raffe mein Zeugs zusammen und mache mich auf den Weg in meine Wohnung.
Jürgen hat gemeint, ich soll mich noch ein paar Stunden ausruhen und zu Beginn der Feier um 19:00 Uhr wieder hier sein.

Nachdem ich mich ein paar Stunden auf’s Ohr gelegt und anschließend die erste ordentliche Dusche seit Tagen genossen habe, bin ich um kurz
vor 19 Uhr wieder auf dem Hof der Firma und staune nicht schlecht. Rund herum stehen jede Menge Trucks und vor der Rampe wurden alle Trailer
weg gefahren und jetzt stehen dort Bierzeltgarnituren, ein Pavillon und ein großer Schwenkgrill. Noch sind nicht viele Kollegen da, was mir ganz recht
ist. Ich mag es gar nicht, als letzter auf einer Party aufzutauchen und von allen angeglotzt zu werden. Jürgen steht mit einer Schürze auf der „Chefkoch“
steht am Tresen und winkt mich zu sich. Noch bevor ich ihn begrüßen kann, drückt er mir das erste Bier in die Hand. Nach einem kurzen Plausch wendet
er sich dem Grill zu. Ich bleibe an der Theke stehen und lasse meinen Blick über die vielen LKW’s schweifen und muss feststellen, dass meiner mit
Abstand der Kleinste ist. Alle anderen haben mindestens 100 PS mehr, ein Hochdach usw. Nach einem kurzen Anflug von Neid fange ich mich schnell
wieder und freue mich darüber, dass ich es in so kurzer Zeit überhaupt bis hier hin geschafft habe. Ich bestelle mir noch ein zweites Bier und so langsam
treffen auch die restlichen Kollegen ein. Bei der Abschiedsrede vom Chef erfahre ich, dass Hubert sein erster Fahrer war. Die beiden müssen eine Menge
zusammen erlebt haben. Als Hubert dann auf die improvisierte Bühne tritt um seine Rede zu halten muss er schwer gegen seine Tränen ankämpfen. Der
weitere Abend verläuft „feucht fröhlich“. Ich lerne endlich ein paar meiner Kollegen kennen und zu späterer Stunde gibt Hubert seine besten Anekdoten
aus über 40 Jahren hinterm Lenkrad zum Besten.

Freitag:

Die Sonne knallt bereits mit voller Kraft in mein Zimmer, als ich endlich von den Toten erwache. Ein kurzer Blick auf den Wecker verrät mir, dass es
schon 14:00 Uhr ist. Ich habe einen solchen Schädel, dass ich befürchte damit nicht mehr durch die Tür zu passen. Meine Kollegen haben sich scheinbar
gestern einen kleinen Spaß daraus gemacht, den Neuling mal so richtig abzufüllen. Daher beschließe ich, den restlichen Tag auf der Couch vor dem
Fernseher zu verbringen.

Samstag:

Heute geht es mir schon wieder etwas besser. Aber so richtig fit bin ich immer noch nicht. Es stimmt schon, dass man ab einem gewissen Alter 2 Tage
braucht, um sich von einem Vollrausch wieder zu erholen. Trotzdem muss ich heute nach draußen. Das Wetter ist viel zu schön, um einen weiteren Tag
in meiner kleinen Bude zu verbringen. Außerdem zieht es mich ins Barfüßer Brauhaus. ;) Auf dem Weg dorthin bekomme ich einen Anruf von Jürgen
>>Na, wieder nüchtern?<< schallt es durch mein Handy. Er wolle mir nur mitteilen, dass meine nächste Tour, eine Ladung Holzstämme, spätestens am
Montag um 08:00 in Freiburg sein muss. Das heißt, am Sonntag um 22:00 Uhr geht es für mich wieder „back on the road“. Aber bis dahin ist ja noch ein
bisschen Zeit. Im Brauhaus angekommen suche ich mir einen freien Tisch in der Sonne und brauche nicht lange um festzustellen, dass die süße Bedienung
vom letzten Mal heute auch wieder Dienst hat. Als sie mich sieht lächelt sie mich kurz an und dreht sich dann verschämt zu Ihrer Kollegin um und die beiden
fangen an zu flüstern. Ich tue so, als würde ich mich in die Speisekarte vertiefen, dabei weiß ich schon längst, was ich bestellen werde. Als sie an meinen
Tisch kommt um meine Bestellung entgegen zu nehmen ist sie sichtlich nervös und versucht es zu überspielen, indem sie versucht den Blickkontakt zu
vermeiden und so tut, als wären wir uns vorher nie begegnet. Aber das hält sie nicht lange durch. Schon als sie mir mein Bier bringt, ist der Blickkontakt
wieder da. Es bleibt aber bei ein paar Nettigkeiten zwischen Gast und Kellnerin. Als sie mir die Rechnung bringt und ich mit einem großzügigen Trinkgeld
bezahlt habe zwinkert sie mir noch einmal zu, bevor sie im Inneren des Brauhauses verschwindet. Ich will die Rechnung gerade zerknüllen und in den Aschenbecher
werfen als ich merke, dass auf der Rückseite etwas steht. Ich ziehe den Zettel wieder auseinander und entdecke eine Handy-Nr.! Ich schaue mich suchend um,
aber meine süße Kellnerin ist nirgends zu sehen. Also stecke ich die Rechnung ein und mache mich auf den Weg nach Hause.



Fortsetzung folgt ...

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merlinita

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Dienstag, 3. April 2012, 22:33

servus, kann nur sagen macht spass deine geschichte zu lesen.

weiter so

Meas

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Dienstag, 3. April 2012, 22:43

Ja kann mich merlinita nur anschließen echt eine tolle Geschichte mit viel Abweckslung.. Mach weiter so ;)
MFG Markus

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