Joar Grob zusammengefasst vom letzten mal, ich hatte einen neue Arbeitsstelle bei meinem alten Kumpel Ben angetreten und Lea wurde glatt mit übernommen. Ich Kutscher, sie Pferdchenmechanikerin.
Wirklich lange hatte ich nicht auf den Anruf von Claudia aus der Dispo gewartet. In der Halben stunde wurde dann ausgiebig gefrühstückt. Na ja gut es sollte wieder los gehen.
„Morgen Jung, haste die Nacht gut überlebt in deinem Schätzchen?“ Sie gab mir alle wichtigen Infos durch und ich machte mich nachm Aufräumen auf den Weg zu einem kleinem Familien Fischerei Betrieb. So klein die Fischerei war, genauso klein war auch der Ladeplatz am Kühlhaus. Da musste ich einiges an Erfahrung abrufen. Wollte ja nicht gleich in der ersten Woche dat kleine Schätzchen hier mit Kratzern und Schrammen vom Rammen an den Zäunen verunstalten. Aber keine Panik auf der Titanik, nach zwei Anlaufen stand ich an der richtigen Position. Laden sollte ich hier Scholle und wurde noch wie in alten Zeiten mit der Hand beladen, Ich packte auch mit an, damit die ganze Sache ein wenig flotter über die Bühne ging. Außerdem wie hieß es noch mal, Sport am morgen vertreibt Kummer und Sorgen noar.
Im Büro vom Leiter der Fischerei bekam ich meine Papiere ausgestellt und als kleine Dankeschön für´s mit anpacken, einen Pott Kaffee to Go dazu.
Zurück im F10 las ich mir die Papiere in Ruhe durch und siehe da, ich musste 2 Abladestellen anfahren. Als erstes ging es über die A1 nach Duisburg und dann sollte es weiter nach Saarbrücken gehen. Ich verstaute die Frachtpapiere in einem der Stauräume und versuchte vergebens einen geeigneten Abstellplatz für den Kaffee zu finden. Schließlich entschied ich mich für den Platzt neben dem Schalthebel am Fahrersitz, mir schien das am sichersten.
Motor gestartet unter runter vom Hof, Radio an und nun ging´s in erst ma in den Ruhrpott.
Keine 10 Minuten war ich auf der Autobahn, hörte ich aus meinem CB-Funk, das irgendwo auf der A1 zwischen Hamburg und Osnabrück es wohl richtig stark gekracht haben soll, wo ein Kollege mit drin verwickelt sein soll. Dat hat mir jetzt gefehlt. Schnell wurde auch im Radio die Unfallmeldung durch gegeben.
Zum Glück war es „nur“ ein Auffahrunfall und nichts schlimmeres, aber leider leider ist das und noch viel schlimmeres Alltag auf den Autobahnen.
Dann kam aber für mich der schlimmste Abschnitt, ich musste mit meinem F10 durch´s Weserbergland fahren und ich wusste nicht wie sich meine zarte da schlug, hatte ich bis her ja auch noch nicht gehabt, eine Tour durch Hügelige Bergland.
Ich Schaltete rechtzeitig runter in den 10 Gang und man hörte doch schon, dass sich die 292 PS ziemlich anstrengen mussten. Aber, Top, ich war irgendwie stolz auf meinen F10.
Das war das spektakulärste an der Fahrt zur ersten Abladestelle nach Duisburg. Gegen frühen Nachmittag fuhr ich über Stadtgrenze und suchte mir den Weg zum Ziel.
An der Rampe wurde ich fix von gleich 2 Staplern zur Hälfte entladen und bekam ein Autogramm auf meine Papiere. Weiter ging es immer gen Süden.
Nach dem ich die Querstreben zur LASI angebracht und festgemacht hatte, stellte ich fest, das ich jetzt bald meine 45er machen musste, Tja ich hatte leider keine Wahl, deshalb habe ich mein schönstes Hundegesicht aufgesetzt und habe den Betriebsleiter Krause gefragt ob ich mich hier für 45 Minuten hinstellen dürfte, da ich keine frei Fahrzeit mehr hätte. Zum Glück hatte er auch ein wenig Straßenerfahrung und gab mir zu seinem Ja einen Geheimtipp, wo ich hier um die Ecke gut ne Wurst verzehren konnte.
“ Also du musst hier die ummen Block und denn immer gerade aus. Dort kannste gut ne Assischale essen tun.“ Jaja Ich komm zwar auch aus dem Ruhrpott aber so schlimm rede ich auch nicht. Ich bedankte mich und aß zu Mittag.
Nach der kurzen Pause stieg ich wieder aufn Bock und machte mich auf den Weg ins Saarland.
Was ich aber dann an der Autobahn Auffahrt sah, war das Heileid dieser Tour. Auf den Grünstreifen Stand irgendwas, das Ähnlichkeiten mit einem Deformierten Transformers hatte. Allerdings stand auf einem Schild druf, dass das eine Skulptur der Modernen Kunst von Maximilian Kruse war. Ist wohl mehr eine Skulptur vom Modernen Schrottplatz, ich hatte jedenfalls ordentlich was zu lachen.
Aber leider verging mir das lachen, da mich der BAG ins Visier genommen hatte und mich zu einer Routine Kontrolle auf einen kleinen Park platzt Lotste. Die beiden wirklich netten Herren, erkannten sofort was für ein Schmuckstück ich hier fuhr und fragten nach ein paar kleineren Details, wie zum Beispiel, das der F10 hier 1985 gebaut wurde. Da war ich aber platt, ungefähr so platt wie die Scholle hinten drin
. Sie suchten meinen Kühler ein wenig ab und durchschauten meine Frachtpapiere. Schien aber alles Top gewesen zu sein, da sie mich ohne Strafen weiter fahren ließen.
So langsam brach die Nacht hinein und somit schwand auch stetig meine Fahrzeit. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich noch bis nach Saarbrücken kommen würde, aber da hatte ich mich wohl ein wenig verrechnet
. Zum Glück gab es dem Streckenabschnitt der A57 einen großen und sicheren Autohof. Leider muss man um sicher penne zu dürfen aber paar Euronen abgeben, aber das war mir in dem Fall egal.
Nach ein wenig Quatscherei im Trucker Bistro und dann ging es auch fix in die Heia.
Es war noch gar nicht Hell geworden, da stand ich auf der Matte bei der letzten Ablade Station.
Ich war um 3 Uhr von dem Rasthof wieder losgefahren und erreicht Die Mayer GmbH um 4 Uhr.
Der Sicherheitsdienst des Geländes sagte mir das die Frühschicht um 5.30 Uhr beginnt und ich bis dahin hier stehen bleiben soll, damit ich gleich als erster abladen konnte.
Gesagt getan, um 7 Uhr war alles Entladen und Die Papiere auch alle Unterschrieben. Ich meldete mich bei Claudia und fragte sie, ob sie schon was neues hätte,
“ Moin Claudia.“ „ Ach, Morgen ich wollte dich gerade anrufen, du musst sofort eine Eilfracht übernehmen, da unser Partner gekündigt hat und nun steh ich hier und suche verzweifelt nach Fahrern die seine Touren übernehmen. Also es sieht so aus, du fährst zur Stein und Granitverarbeitung und lädst dort GSP, dann geht’s für dich sofort nach München zu einem Gartencenter, der Name und die Adresse habe ich dir per Email geschickt. Meld dich dann wenn du dort bist. Gute Fahrt Jung“
Meine Güte Leute gibt’s, die würgen den Arbeitgebern auch noch eine Rein wenn sie gekündigt haben.
Ich fuhr zu der GSP Firma und hatte mir schon die Frage zurecht gelegt, warum man bitte schön Granit Stein Platten in einem Kühlauflieger Transportiert. Aber es kam anders.
Und zwar kam ein äußerst in die breite gewachsener Mann, wenn man das größen breiten verhältnis sieht, auf mich zu gewackelt
“ Na endlich da sind sie ja, wir dachten sie kommen gar nicht mehr.“ „Ich wünsche ihnen auch einen Guten Tag.“ „Hier steht ihr Auflieger, beladen ist er schon und die Papiere...sind hier. Gute Fahrt ihnen.“
Wie sich nach einem Anruf an die völlig gestresste Claudia herausstellte, sollte ich den Kühlsattelauflieger auf den Parkplatz vor der GSP Firma abstellen. Ich konnte es der Frau nicht verübeln, dass sie es vergessen hatte.
Ich fuhr zurück auf deren Firmenhof und sattelte auf. Hektik pur.
Aber sobald ich wieder „on the Road“ war und das richtige Lied lief war alles wieder gut. Der Motor Summte für einen F10 ruhig vor sich hin.
Bis nach München war es keine Strecke, am Gartencenter angekommen, wurde ich auf die Warteliste gesetzt, weil noch 2 andere Kollegen entladen werden mussten.
Ich hatte also doch noch einiges an Zeit tot zu schlagen und rief erst mal bei Lea an und quatschte ein wenig mit ihr über weitere Planungen, Familie und Urlaub. Außerdem sagte sie mir, dass sie etwas ganz besonderes in Werkstatt haben, und zwar einen Scania 141 V8, der Später wenn er fertig ist, mit zum Fuhrpark gehört. Geile Sache dachte ich mir, vielleicht kann man ja den Cheffe beschwipsen und da was zu meinen Gunsten wenden. Wer weiß.Von
Von Claudia kam kurze zeit später noch eine Email, es gibt schon eine Rückfahrt für mich, irgendwas besonderes, aber genaueres hat sie noch nicht für mich.
Dann endlich konnte ich entladen, Plane aufgezogen und rasch vom Stapler entladen. Lob an den Staplerfahrer, so schnell wurde ich noch nie entladen.
So, von Claudia kam noch eine 2. Mail mit allen Details.
Der Auftrag lautete:
Grober Kies ( Verpackt) 10 Tonnen
von München nach Hannover
Genauer gesagt zur Ideenexpo, auf dem Messegelände von Hannover. Auf zur Kieskuhle zum Laden Der Kiespaletten.
So Mädels dat wars dann auch schon wieder, bis denn, wenn´s die zeit es zulässt.
mfg leandro